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INRIX Traffic Scorecard: Fahrten in deutsche Innenstädte gehen während der Pandemie um 40% zurück

München bleibt die staureichste Stadt (65 Stunden Verspätung), gefolgt von Berlin (46 Stunden), Nürnberg (35 Stunden) und Hamburg (33 Stunden)

 

  • Im Februar 2021, ein Jahr nach Beginn der Corona-Krise, liegt die Anzahl der Fahrten in die Innenstädte immer noch 40% unter dem Vorkrisen-Niveau von Februar 2020.
  • Das Verkehrsaufkommen während des zweiten Lockdowns war deutlich höher als während des ersten.
  • Die staureichste Straße in Deutschland befindet sich in Berlin, während sich fünf der 10 Straßen mit den größten Verzögerungen in Hamburg befinden.
  • Der durchschnittliche deutsche Autofahrer verbrachte 26 Stunden im Stau, das sind 20 Stunden weniger als im Vorjahr
  • München klettert vom 47. auf den 20. Platz im weltweiten Vergleich der staureichsten Städte

 

KIRKLAND, Wash. – 09. März 2021 – INRIX, Inc., ein weltweit führender Anbieter von Verkehrsanalysen und Connected-Car-Services, hat heute die Global Traffic Scorecard 2020 veröffentlicht. Die Staustudie identifiziert und bewertet Stau- und Mobilitätstrends in mehr als 1.000 Städten in 50 Ländern im Krisenjahr 2020. Die Pandemie schränkte nicht nur das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben ein, auch die Mobilität der Deutschen ging im Laufe des letzten Jahres stark zurück.

Autofahrer in München (65 Stunden) verloren 2020 die meiste Zeit im Stau, gefolgt von Berlin (46 Stunden), Nürnberg (35 Stunden) und Hamburg (33 Stunden). Trotzdem verbrachten die Pendler in den größten deutschen Städten (ausgenommen Nürnberg) zwischen einem Viertel und einem Drittel weniger Zeit im stockenden Verkehr als in den Vorjahren. Deutschlands staureichste Stadt München landete im globalen Vergleich auf Platz 20 – und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 27 Plätze im internationalen Ranking. Fahrer in Düsseldorf konnten sich über deutlich flüssigeren Verkehr freuen, hier reduzierten sich die Wartezeiten im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent. In Leipzig (-6%) und Freiburg (-14%) verringerte sich die Wartezeit hingegen nur geringfügig, so dass beide Städte in diesem Jahr erstmals unter den Top Ten im Stauranking zu finden sind.

Ein weiterer Indikator für den Rückgang der Mobilität im Jahr 2020 ist die geringere durchschnittliche tägliche Fahrleistung im Vergleich zum Vorjahr. Weniger Verkehr bedeutet aber auch, dass es im Jahr 2020 weniger Unfälle gab. Zudem verringerten sich durch die reduzierten Wartezeiten auch die Kosten für Fahrer. Pendler sparten so durchschnittlich 173 Euro.

Tabelle 1: Die zehn staureichsten Städte in Deutschland 2020

2020 Ranking

(2019)

Stadt Zeitverlust im Stau 2020 (Stunden) Zeitverlust im Stau 2019 (Stunden) Zeitverlust i. Vgl. zum Vorjahr Staukosten pro Fahrer Einspa-

rungen pro Fahrer 2020

Unfälle i. Vgl. zum Vorjahr Durch-schn. tägl. Fahr-leistung i.Vgl. zum Vorjahr

 

1 (1) München 65 87 -25% 585 € 189 € -45% -25%
2 (2) Berlin 46 66 -30% 414 € 173 € -18% -18%
3 (6) Nürnberg 35 42 -17% 315 € 59 € -46% -16%*
4 (4) Hamburg 33 48 -31% 297 € 130 € -11%* -19%
5 (14) Leipzig 31 33 -6% 279 € 15 € -19% -14%
6 (15) Freiburg 30 35 -14% 270 € 42 € -11%* -16%*
7 (8) Hannover 28 40 -30% 252 € 104 € -17% -16%
8 (3) Düsseldorf 27 50 -46% 243 € 202 € -11%* -15%
9 (9) Bremen 27 37 -27% 243 € 86 € -19% -12%
10 (5) Stuttgart 26 42 -38% 234 € 140 € -11%* -23%

*Keine lokalen Zahlen verfügbar, ersetzt durch nationale Zahlen

Die Daten der Staustudie sind für eine Vielzahl weiterer deutscher Städte – insgesamt 74 – unter folgendem Link verfügbar: https://inrix.com/scorecard/

Deutsche sind mobiler während der zweiten Pandemiewelle
Die Scorecard 2020 zeigt, dass es im April 2020 – dem ersten vollen Monat mit strengen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen – deutlich weniger Fahrten in die Innenstädte gab. Die Stadtzentren in Köln und München verzeichneten beispielsweise einen Rückgang der Fahrten um fast zwei Drittel im Vergleich zum Februar 2020. Mit den gelockerten Auflagen während des Sommers stieg die Zahl der Fahrten im September und näherte sich dem Vorkrisen-Niveau wieder an. Interessanterweise kletterte das Verkehrsaufkommen in München im September sogar vollständig wieder auf den Stand von Februar 2020. Auch in Berlin lag die Anzahl der Fahrten in die Innenstadt um nur acht Prozent niedriger als vor der Krise. Trotz der strengen Einschränkungen durch den „Lockdown light“ im November und den zweiten „harten Lockdown“ ab Mitte Dezember reduzierte sich das Verkehrsaufkommen dann allerdings bei weitem nicht mehr so stark wie während der ersten Sperrphase im März und April.

Ungeachtet dieser Entwicklung zeigen die Daten der Studie aber, dass die Innenstädte aufgrund ihrer zahlreichen Arbeitsplätze, Bürogebäude, Restaurants und Unterhaltungsangebote am stärksten von der Pandemie betroffen sind. Angesichts der immer noch geltenden Beschränkungen und der zunehmenden Verbreitung von Home-Office-Arbeitsplätzen ist davon auszugehen, dass der Verkehr in die Stadtzentren wahrscheinlich im gesamten Jahr 2021 hinter dem Fahrtaufkommen in Vorstädten und ländlichen Gebieten zurückbleiben wird.

„Das Corona-Virus verändert die Art und Weise, wann, wo und wir uns bewegen. Staatliche Beschränkungen und die zunehmende Verbreitung des Virus haben quasi über Nacht zu einem veränderten Reiseverhalten geführt”, sagt Bob Pishue, Verkehrsanalyst bei INRIX. “Die morgendlichen Pendlerströme in die Städte gingen weltweit zurück, da die Menschen ihre Fahrten zu Büros, Schulen, Einkaufszentren und anderen öffentlichen Orten reduzierten.”

Tabelle 2: Fahrten in die Innenstadt verglichen mit dem Vorkrisen-Niveau (Februar 2020)

Städte April 2020 September 2020 Dezember 2020 Februar 2021
Köln -65% -14% -38% -39%
Frankfurt -62% -11% -33% -38%
Berlin -52% -8% -29% -44%
Hamburg -60% -10% -33% -32%
München -65% 0% -19% -38%

 

14 Stunden Verspätung auf der B96 in Berlin
In der Staustudie werden auch die staureichsten Straßen der Republik ermittelt. Autofahrer, die über die B96 (Tempelhofer Damm/Mehringdamm) von der Borussiastraße zum Tempelhofer Ufer pendeln, müssen dieses Jahr mit einer Verspätung von 14 Stunden rechnen. Damit ist dieser Streckenabschnitt die staureichste Straße in Deutschland. Im vergangenen Jahr benötigten Fahrer auf der am dichtesten befahrenen Straße –  der B2 von der Seeburger Chaussee bis zur Hofjägerallee – 36 Stunden mehr Zeit. Im Jahr 2019 lagen die drei staureichsten Straßen in Deutschland in Berlin, gefolgt von zwei Streckenabschnitten in München. Im Jahr 2020 hingegen haben sich die Schleißheimer Straße in München (13 Stunden) und der Ratsmühlendamm beziehungsweise die Fuhlsbüttler Straße in Hamburg (12 Stunden) in die Top 3 geschoben. Entsprechend waren die staureichsten Straßen in diesem Jahr stärker über ganz Deutschland verteilt.

 

Tabelle 3: Die zehn staureichsten Straßen in Deutschland 2020

2020 Ranking Stadt Straßenname Von Bis Tägliche Verspätung (Minuten) Jährliche Verspätung (Stunden)
1 Berlin Tempelhofer Damm/Mehring-damm (B96)  Borussiastraße Tempelhofer Ufer 4 14
2 München  

Schleißheimer Straße

 Detmoldstraße Karl-Theodor-Straße /  Ackermannstraße 3 13
3 Hamburg Ratsmühlendamm/Fuhlsbüttler Straße Ratsmühlendamm / Erdkampsweg Hardorffsweg 3 12
4 Hamburg B431 Heinrich-Plett-Straße / Flurstraße Plöner Straße 3 12
5 Hamburg B5 Tarpenbekstraße Königstraße 3 11
6 Berlin Seestraße/Osloer Straße Eckernförder Platz Grüntaler Straße 3 11
7 Hamburg A7 HH-Eidelstedt HH-Waltershof 3 11
8 Köln Aachener Straße Bonnstraße Militärringstraße 3 11
9 Berlin B1/B5 Am Feldberg / Mädewalder Weg Rosenfelder Straße 3 10
10 Hamburg B431 Plöner Straße Harderweg 2 10

 

Bukarest, Bogotá und New York sind die staureichsten Städte weltweit
Im globalen Vergleich führt Bukarest die Liste staureichsten Städte an. Hier verbrachten Autofahrer mehr als fünf Tage im Stau und verloren insgesamt 134 Stunden pro Jahr, gefolgt von Bogotá (133 Stunden) und New York (100 Stunden). München stieg um 27 Plätze im Vergleich zum Vorjahr im Ranking auf und belegt 2020 den 20. Platz, Berlin rangiert auf Platz 45, Nürnberg auf Platz 86 und Hamburg auf Platz 97 im weltweiten Vergleich. Die meisten deutschen Städte belegten in der diesjährigen Scorecard höhere Ränge als vergangenes Jahr. Das lässt sich auf die geringen Schwankungen bei der durchschnittlichen täglichen Fahrleistung zurückzuführen – in Deutschland waren die Fahrer also mobiler, verglichen mit anderen Städten in Europa und auf globaler Ebene.

Tabelle 4: Die zehn staureichsten Städte weltweit 2020

2020 Ranking (2019) Land Stadt Region Zeitverlust im Stau 2020 (Stunden) Zeitverlust i. Vgl. zum Vorjahr Eingesparte Zeit im Vergleich zu 2019 Durchschn. tägl. Fahr-leistung i.Vgl. zum Vorjahr

 

1 (*) Rumänien Bukarest Europa 134  –  –
2 (1) Kolumbien Bogotá Südamerika 133 -31% 58 -30%
3 (14) USA New York City, NY Nordamerika 100 -28% 40 -28%
4 (17) Russland Moskau Europa 100 -22% 28 -12%**
5 (12) USA Philadelphia, PA Nordamerika 94 -34% 48 -25%
6 (*) Kroatien Zagreb Europa 93  –  –
7 (4) Frankreich Paris Europa 88 -47% 77 -19%
8 (18) Ecuador Quito Südamerika 87 -40% 57 -11%
9 (10) USA Chicago, IL Nordamerika 86 -40% 59 -22%
10 (38) Kolumbien Cali Südamerika 81 -14% 13 -6%

*Neu im 2020 Scorecard Ranking

**Keine lokalen Zahlen verfügbar, durch nationale Zahlen ersetzt

Wichtige Städte, die aus der Top-25-Liste von 2019 verdrängt wurden: Boston, Istanbul, Jakarta, Mexiko-Stadt, Sydney, Toronto und Washington D.C.

Der Zugang zu verlässlichen Daten ist der erste Schritt, um die Überlastung von Verkehrsinfrastrukturen durch Staus in Angriff zu nehmen. Der Einsatz von Big Data für intelligente Verkehrssysteme ist der Schlüssel zur Lösung von städtischen Mobilitätsproblemen. INRIX-Daten und -Analysen zu Mobilität, Verkehr und Verkehrssignalen, Parken und Bevölkerungsbewegungen unterstützen Stadtplaner und Ingenieure bei datenbasierten Entscheidungen. Dadurch können die Entscheider Ausgaben priorisieren, Nutzen maximieren und Kosten jetzt und in Zukunft senken.

Die wichtigsten Ergebnisse der INRIX 2020 Global Traffic Scorecard bieten einen quantifizierbaren Maßstab für Regierungen und Städte auf der ganzen Welt, um den Fortschritt beim Ausbau der städtischen Mobilität zu messen und die Auswirkungen von Ausgaben für Smart-City-Initiativen zu verfolgen.

Folgende weiterführende Materialien finden Sie unter https://inrix.com/scorecard/

– Vollständiger Bericht der 2020 Global Traffic Scorecard, einschließlich der Rankings für die USA, Großbritannien und Deutschland

– Interaktive Webseite mit Daten und Informationen für mehr als 1000 Städte und 50 Länder

– Vollständige Methodik

– Blog-Beitrag, der die Auswirkungen auf den Pendlerverkehr in die Innenstadt betrachtet

 

Hinweise für Redakteure:

Datenquellen
INRIX analysierte anonymisierte Daten aus verschiedensten Quellen wie zum Beispiel Datensätze aus Telefonen, Fahrzeugen und Städten, die diese präzisen Berechnungen ermöglichen. Die in der 2020 Global Scorecard verwendeten Daten zeigen das Verkehrsaufkommen der untersuchten Straßenabschnitte über den gesamten Tagesverlauf hinweg – Daten, auf die sich bereits Millionen Nutzer der INRIX-basierten Verkehrsdienste weltweit verlassen.

Forschungsmethodologie
Die INRIX 2020 Global Traffic Scorecard basiert auf der Methodologie der 2019 Traffic Scorecard und misst die Zeit, die ein Pendler durchschnittlich im Stau verbringt. Um noch genauere Ergebnisse zu erzielen, hat INRIX auch Pendlerstrecken über die Stadtzentren hinaus identifiziert und in den Berechnungen berücksichtigt, um das einzigartige Mobilitätsprofil jeder Stadt zu erfassen.

Die INRIX 2020 Global Traffic Scorecard berechnet den Zeitverlust bei Staus, indem sie die Haupt-, Neben- und Schwachverkehrszeiten berücksichtigt. Zusätzlich wurden die Gesamtkosten für den durchschnittlichen Fahrer und andere Indikatoren wie die Unfälle im Vergleich zum Vorjahr oder die durchschnittliche tägliche Fahrleistung im Vergleich zum Vorjahr erhoben. Die Straßenabschnitte mit dem höchsten Verkehrsaufkommen sind nach den durchschnittlichen Verspätungsstunden pro Fahrer im Jahr 2020 geordnet. Mit diesem Ansatz ist ein ganzheitliches Verständnis in einer zunehmend komplexen Mobilitätslandschaft möglich. Weitere Kennzahlen sind online und im vollständigen Bericht verfügbar.

Über INRIX
INRIX ist ein weltweit führender Anbieter von dynamischen Services für das vernetzte Automobil und datenbasierte Verkehrsanalysen in Echtzeit. Das Unternehmen nutzt Daten aus verschiedenen Quellen um Mobilität intelligenter, sicherer und effizienter zu machen. Mit Mobilitätsinformationen zu allen Straßen weltweit sind wir bevorzugter Partner von führenden Automobilherstellern, Transportunternehmen und weiteren Unternehmen.

Mehr Infos unter INRIX.com.

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